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Das eRezept - die Farce nimmt Ihren Lauf...

 

 

42! 42 ist die stolze Zahl der erfolgreich gelaufenen eRezept-Testrezepte, die innerhalb eines halben Jahres in der Testregion Berlin/Brandenburg (zu der auch überraschenderweise Regionen in Holland zählen – ein Schelm wer dabei Böses denkt) den Weg vom Arzt bis in die Apotheke geschafft haben!

 

Nur für die Relationen: mehr als 800 Mio. Rezepte werden derzeit jährlich in Deutschland von Ärzten verschrieben und ausgestellt, von Apotheken fachmännisch kontrolliert und beliefert, damit Patienten zeitnah versorgt werden können. Das sind im Schnitt mehr als 2 Mio. täglich.

 

Zurück zu den 42 in einem halben Jahr: Diese Testphase muss man als gescheitert bezeichnen – wer ein IT-Projekt dieser Größenordnung per Gesetz zum Stichtag 1.1.2022 durchdrücken will, hat Entscheidendes nicht verstanden: ohne viele erfolgreiche Tests, werden Fehler und Schwachstellen der beteiligten Systeme nicht erfasst und können auch nicht beseitigt werden.

 

Die Einführung erfolgt nun zu einer Zeit, in welcher Ärzte und Apotheken weitaus bessere Dinge für die Volksgesundheit zu tun haben, als sich mit technisch  unvollkommenen „Spielereien“ (denn mehr als Beta-Testcharakter hat das Projekt leider nicht) – mitten in einer Pandemie!

 

Technisch sind wir theoretisch fast ALLE in der Lage eRezepte zu bearbeiten, aber OHNE Testmöglichkeiten und ausreichend Zeit, wird das ein absoluter Kaltstart ins Neue Jahr. Funktionieren wird die Versorgung sicher – irgendwie, aber verzögert, mit unnötigem Zusatzaufwand und zusätzlicher Rennerei.

 

Eigentlich sollte das eRezept viele Abläufe erleichtern, beschleunigen, unnötige Wege ersparen, etc. Davon bleibt derzeit nicht viel übrig. Das Gegenteil wird nun leider noch sehr lange der Fall sein.

 

Seien Sie versichert: wir als Berg-Apotheke und unsere Kolleginnen und Kollegen werden Sie auch im Januar vernünftig versorgen. Das Chaos der eRezept-Einführung haben aber weder wir noch die Ärzte verschuldet.